Voraussetzungen für die Gründung eines Pflegedienstes
Laut § 71 des Sozialgesetzbuches dürfen nur Menschen, die über eine abgeschlossene Ausbildung als Kranken- oder Altenpfleger verfügen, einen Pflegedienst eröffnen. Zudem ist ein Nachweis für eine pflegerische Berufstätigkeit von mindestens fünf Jahren zu erbringen und eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung zu absolvieren. Auch ein Studium des Pflegemanagements wird als Zulassung gewertet. Zusätzlich muss ein Hygienekonzept vorhanden sein und – im Falle der Beschäftigung weiterer Mitarbeiter – sollten Kenntnisse über die Mitarbeiterorganisation vorliegen.
Auch die Etablierung eines Qualitätsmanagements stellt eine geforderte Voraussetzung dar. Wer einen Pflegedienst aufmacht, sollte unbedingt auch über betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügen. Es muss die Zulassung bei Pflege- und Krankenkassen erfolgen und ein Institutionskennzeichen beantragt werden, um erbrachte Leistungen abrechnen zu können. Wer einen Rund-um-die-Uhr Service anbieten will, ist gesetzlich verpflichtet, mindestens vier Pflegekräfte in Vollzeit zu beschäftigen.
Die ersten Schritte nach der Gründung
Das Wichtigste ist die Rekrutierung der Mitarbeiter Ihres Pflegedienstes, denn sie bilden das Herzstück der Pflegedienstleistung. Allerdings ist es aufgrund des Fachkräftemangel in der Pflege nicht einfach, qualifizierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen und Fluktuationen zu vermeiden. Neben einer fairen Bezahlung sollten Sie auf eine hohe Arbeitszufriedenheit achten, beispielsweise, indem Sie flexible Arbeitszeiten anbieten und ein kollegiales Umfeld schaffen. Auch ansprechende Arbeitsbedingungen mit einem abwechslungsreichen Aufgabenbereich und klar abgesteckten Verantwortungsbereichen helfen, Bewerber für Ihren Pflegedienst zu begeistern. Zudem sollten auf besondere Wünsche von Mitarbeitern eingegangen werden.
Die andere Seite ist natürlich die Gewinnung von Pflegebedürftigen, die die Pflegedienstleistung in Anspruch nehmen werden. Um die Pflegebedürftigen direkt anzusprechen, ist es heute noch notwendig, eine interessant und informativ gestaltete Broschüre zu erstellen, da diese Generation zumeist noch nicht mit dem Umgang des Internets vertraut sind. Diese können dann bei Ärzten oder Beratungsstellen ausgelegt werden, sodass sich Betroffene direkt ein Bild von Ihrem Angebot machen können.
Angehörige, die nach einem Pflegedienst suchen sowie Mittler und Multiplikatoren, zum Beispiel Krankenhäuser und Beratungsstellen für Senioren suchen hingegen zumeist online nach einem passenden Pflegedienst. Sie sollten aufgrund ihres großes Einflusses auf den zu Pflegenden nicht vernachlässigt werden, zumal sie immer in die Entscheidungsfindung mit einbezogen werden. Wenn eine Pflegebedürftigkeit eintritt, ist zudem schnelle Hilfe gefragt. Die Angehörigen brauchen dann zeitnah alle wichtigen Informationen und Angebote, die einfach über Ihre Webseite einsehbar sind. Zur einfachen Kontaktaufnahme sollte ein Kontaktformular in den Webauftritt integriert werden. Erklären Sie auf Ihrer Webseite Ihre Werte und Ihr Pflegekonzept in klaren Worten und halten Sie Ihre Webseite immer aktuell.
Eine weitere digitale Marketingmöglichkeit für neu gegründete Pflegedienste ist der Auftritt in den sozialen Medien. Durch die Teilung Ihrer Inhalte gewinnen Sie schnell an Reichweite und werden bekannter. Setzen Sie bei der Gestaltung nicht nur auf spannende Inhalte, sondern integrieren Sie auch Bilder und Videos, um Ihren Auftritt persönlicher und greifbarer zu gestalten. Es hat sich gezeigt, dass gerade bebilderte Auftritte besonders gut ankommen, mehr Aufmerksamkeit erregen und eher Vertrauen schaffen.
Für die richtige Absicherung sorgen
Um den neu gegründeten Pflegedienst finanziell abzusichern, sollte dringend eine gewerbliche Berufshaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Mit ihr werden eventuell auftretende Sach- und Personenschäden, die durch Dritte verursacht werden, abgedeckt. Bei der Suche nach einem geeigneten Versicherer sollte auf die angebotenen Konditionen geachtet werden, zumal manche Versicherer Gründern von Pflegediensten einen Rabatt von bis zu 20 Prozent gewähren. Empfohlen wird zudem der Abschluss einer Inhaltsversicherung, die das geschäftliche Inventar gegen Beschädigung und Zerstörung schützt.